Von Traubeneichen und Kiefern
„Von Traubeneichen und Kiefern“
Irmgard Bornemann, pastose Ölmalerei mit Baumrindencollagen
Ellen Mäder-Gutz, Holzskulpturen
Vernissage am Donnerstag, 18. Mai 2017 um 19 Uhr
Die Künstlerinnen sind anwesend.
Zur Einführung in die Ausstellung spricht: Ute Wöllmann
Ausstellungsdauer: 19. Mai – 21. Juli 2017
Sonder-Öffnungszeiten zum UdK-Rundgang am 21., 22. und 23. Juli jeweils 12 – 21 Uhr
Künstlergespräch am Freitag, 21. Juli um 19 Uhr
Irmgard Bornemann und Ellen Mäder-Gutz im Gespräch mit Ute Wöllmann
Das verbindende Element dieser Ausstellung ist das Holz. Bei Ellen Mäder-Gutz ist es das gewachsene Holz eines Baumes, das die Form der Skulptur vorgibt, die sich aus dem Holzstamm herausschält. Es ist hier die Spannung zwischen dem festen Material Holz und der filgranen und leichten Architektur der Blüten und Knospen, die Ellen Mäder-Gutz in ihren Skulpturen theamtisiert.
Bei Irmgard Bornemann ist es die ungewöhnliche Kombination der Oberflächenstrukturen der pastosen Ölmalerei mit der reliefhaften Struktur der Baumrinde die eine große Spannung entfaltet. In den Reliefstrukturen der zerfurchten Ölfarbe passt sich die Baumrinde fast mimetisch getarnt ein. Wo fängt die materialhafte Rindenstruktur an, wo hört die Malerei auf? Irmgard Bornemann transferiert so ein kreatives Konzept aus der Natur direkt in die Malerei.
Irmgard Bornemann
In dem deutschen Landschaftsgebiet der Göhrde wurde eine Traubeneiche gefällt. Das Holz dieses Baumes wurde von 25 Menschen (Künstler, Handwerker, Musiker, Therapeuten usw.) auf unterschiedlichste Weise verarbeitet. Die Ergebnisse sind in den nächsten Jahren an verschiedenen aussergewöhnlichen Orten ausgestellt.
Irmgard Bornemann interessierten die Rinden dieses Baumes, die sie direkt in ihre Bilder collagiert hat. Die krustigen Rindenstrukturen passen in ihr künstlerisches Konzept der pastosen Malerei. Ihre Malerei wurde ursprünglich durch eine strukturierte Stofftapete mit Samtvögeln inspiriert, die sie in ihre Bilder collagierte. Sowohl die Motive, wie auch Farbe und Struktur der Tapeten fanden so direkten Einlass in ihre Bilder, was sie zu ihrem pastosen und monochromen Farbauftrag führte. In ihren neuen Bildern der Rindencollagen, ist teilweise nicht mehr zu unterscheiden, was die Struktur der Rinde und was die Struktur der Farbe ist. Die Oberflächenbeschaffenheit ihrer Bilder sind sehr spannend und führen zu neuen Seherlebnissen.
Irmgard Bornemann: 1952 in Berlin geboren
2007–12 Studium an der Akademie für Malerei Berlin; 2012 Abschluss und Meisterschülerin von Andreas Amrhein; 2010 Gründungsmitglied der Produzentengalerie ROOT am Savignyplatz und deren Mitbetreiberin bis 2014
Lebt und arbeitet in Lüchow-Dannenberg.
Öffentliche Ankäufe: Sammlung Auswärtiges Amt
Ellen Mäder-Gutz
Florale Motive sind das Leitmotiv der Skulpturen von Ellen Mäder-Gutz, „…wobei es nie um das bloße Abbilden von Blumen und Pflanzen geht. Vielmehr reduziert die Künstlerin die Formen und Strukturen botanischer Ereignisse auf das Wesentliche, um so die unsichtbaren Kraftlinien der Natur zu visualisieren“ (Dr. Martin Feltes, Vorsitzender des Kunstkreises Cloppenburg e.V.). Die farbig lasierten Holzskulpturen von Ellen Mäder-Gutz erreichen durch die intensive Bearbeitung der Holzoberfläche eine sowohl äußerliche wie haptische Konzentration auf die einfache Form.
Ellen Mäder-Gutz:
1954 in Bergfelde geboren; 1973–75 Lehre als Schmuckgürtlerin in Jüterbog; 1975-77 Grafikabendstudium an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee; 1977–82 Studium der Bildhauerei an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee/Diplom; 2000 Ausbildung zur Multi-Media Gestalterin; 2001 Lehraufträge an der Hochschule Bremerhaven und an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig; seit 2002 wissenschaftlich-künstlerische Mitarbeiterin an der Universität Vechta, dort seit 2017 Professorin.
Lebt und arbeitet in Berlin und Vechta.
Stipendien und öffentliche Ankäufe
Arbeitsstipendium im Paul-Ernst-Wilke Atelier Bremerhaven | Stipendiatin im Künstlerhaus Hooksiel | Arbeitsstipendium des Landes Niedersachsen | Gaststipendium auf dem Barkenhoff Worpswede | Arbeitsstipendium im »Frans Masereel Centrum für Druckgrafik« in Kasterlee/Belgien Arbeiten im öffentlichen Besitz und Sammlungen Skulpturensammlung Berlin-Friedrichshain | Kunstverleih Berlin-Friedrichshain | Landkreis Cuxhaven | Kunstverein Bremerhaven, Seestadt Bremerhaven | Koninklijk Museum voor Schone Kunsten/Antwerpen/Belgien | Frans-Masereel Centrum Kasterlee/Belgien | Evangelisches Bildungszentrum Bad Bederkesa, Gemeinde Wangerland | Yerevan Armenien | Kunstverleih der Stadt Vechta | Firma Olfry Vechta | Oldenburgische Landesbank | Stadt Visbek, Gemeinde Goldenstedt