
ROOT On The Road // 2019
ROOT on the road im Land zwischen den Meeren: Plein-Airs für die Umwelt
Vom 23. – 29. Juni 2019
Eine künstlerische Reise von Berlin nach Schleswig-Holstein auf den Spuren unseres Plastikmülls an den Ostseestränden, entlang der Schlei und weiteren Orten Schleswig-Holsteins
Die Berliner Galerie ROOT startet eine weitere Tour im Projekt »ROOT on the road«.
Sechs Künstlerinnen und Künstler der Galerie ROOT aus Berlin, Juliane von Arnim, Irmgard Bornemann, Marita Czepa, Christoph Primm, Sabine Kybarth und Ute Wöllmann, fahren mit einem PKW-Anhänger überland und besuchen die ROOT-Künstlerin Margit Buß, die in Eckernförde wohnt und dort zum Projekt dazu stößt. Sie veranstalten öffentliche Pleinair-Malaktionen.
Alle Werke, die vor Ort entstehen, können im Anhänger besichtigt werden.
Über einen Besuch vor Ort würden wir uns sehr freuen! Sie erreichen uns jederzeit unter
der Handynummer 015750171807
Wo die Künstlerinnen genau Station machen finden Sie ab Anfang Juni auf der Webseite:
https://root-on-the-road.de & https://galerie-root.de
Im Anschluss an die Malaktionen werden die Werke der Künstlerinnen ausgestellt:
Ausstellungsorte:
Sonntag, 23. Juni von 11.00 – 19.00 Uhr
Galerie CARLS ART 78, Carlshöhe 78, 24340 Eckernförde
Achtung! Die Ausstellung ist nur am Sonntag zu besichtigen!
Galerie ROOT, Hardenbergstr. 9, 10623 Berlin
Vernissage: Dienstag, 25. Juni 19.00 Uhr
Ausstellungsdauer: Mittwoch 26.6. – Freitag 28.6.2019
Die Ausstellung ist am Mittwoch 26.6. und Donnerstag 27.6. von 10.00 – 13.00 Uhr und 14.00 – 18.00 Uhr und am Freitag 29.6. von 10.00 – 14.00 Uhr geöffnet
Routenplan:
Di 18.6. Abfahrt 10 Uhr von Berlin nach Eckernförde. Ankunft dort ca. 15 Uhr
Erste Malaktion 17 – 20 Uhr vor dem Ostsee Info-Center, Jungfernstieg 110, 24340 Eckernförde. Zuvor 16 – 17 Uhr Suchaktion von Plastikmüll am Strand von Eckernförde.
Mi 19.6. Zweite Malaktion 15.00 – 18.00 Uhr vor dem Gebäude der Schutzstation Wattenmeer, Hafenstraße 3, 25813 Husum
Do 20.6. Dritte Malaktion 15.00 – 18.00 Uhr, auf dem Gelände der Museumswerft Flensburg, Schiffbrücke 43 – 45 , 24939 Flensburg
Fr 21.6. Vierte Malaktion 11.00 – 16.00 Uhr Lindaunis an der Schlei, auf dem Gelände des Obsthof Gut Stubbe, Lindaunisbrücke 1a, 24354 Rieseby
Sa 22.6. Fünfte Malaktion 13.00 – 16.00 Uhr Langholz/Ostsee…..am Strand…an der Ostseestraße, 24369 Waabs/Langholz, Ostseestraße 27
Die Route ist dem künstlerischen Ansatz von Marita Czepa geschuldet, die oftmals an und vor Orten malt, denen durch den Menschen drastische Veränderungen bevorstehen. Marita Czepa liegt die Bewahrung der Natur und mit ihr die Bewahrung der menschlichen Existenz auf dieser Erde am Herzen. Sie thematisiert in ihren Arbeiten die Gefährdung der Natur durch den Menschen. Als Konsequenz dieser Haltung hat sie in den zurückliegenden vier Jahren keinerlei Papier mehr gekauft, sondern hat ihre betörenden realistischen Zeichnungen und farbkräftigen Aquarelle ausschließlich auf gefundenen oder gebrauchten Materialien gearbeitet: Papiertüten, abgerissene Plakate, auf der Straße gefundene Kartons, alte und gebrauchte Briefumschläge, alte Karteikarten, usw. In dieser Kombination sind eindringliche Arbeiten entstanden, die aber vor allem durch die künstlerische Virtuosität bestechen. Ute Wöllmann transferiert Strukturen in der Natur in malerische und zeichnerische Strukturen. Dabei interessiert sie die emotionale Erregtheit, die Naturbetrachtungen beim Menschen auslösen können. Unscheinbare Ausgangspunkte in der Natur, wie der Blick ins Unterholz und auf Wiesenstücke, sollen beim Betrachter durch die Schönheit der Malerei eine vergleichbare Erregtheit erzielen, wie sie sich beispielsweise beim Betrachten von Sonnenuntergängen einstellt. Bei der ersten Tour „ROOT on the road“ hat Ute Wöllmann damit begonnen auch mit 2m x 1,60 m großen Ölbildern direkt vor der Natur plein-air zu malen. Sie hat dabei festgestellt, dass sich die visuelle Dichte der direkten Beobachtung vor Ort in eine malerische Dichte übertragen lässt. Die Bilder werden allerdings in der konzentrierten Atmosphäre des Ateliers fertig gestellt. Irmgard Bornemann wohnt und arbeitet im Wendland in Dannenberg. Die Weiden ihrer Heimat hat sie immer schon in zahllosen Skizzen festgehalten. Das Thema Baum findet sich in ihren neusten Bildern in Form von Rindencollagen direkt in der pastosen Ölmalerei. Dabei konfrontiert sie die krustige Struktur und teilweise auch die Farbigkeit des natürlichen Rindenmaterials mit der künstlichen Farbigkeit eines Kadmiumgelbs. Mit dem pastosen Farbkörper der Ölfarbe imitiert sie die Körperlichkeit der Baumrinde, es ist teilweise nicht mehr zu unterscheiden, was die Struktur der Rinde und was die Struktur der Farbe ist. Wo hört Malerei auf? Wo fängt Relief an? Die Oberflächenbeschaffenheit ihrer Bilder sind sehr spannend und führen zu neuen Seherlebnissen. Juliane von Arnim widmet sich in ihrem Werk überwiegend der Natur in Form von Landschaftsbildern oder Ansichten von Pflanzen. Sie spürt dabei dem Ungewöhnlichen im Vertrauten nach. Sonderbare Farb- und Lichtstimmungen sind das Markenzeichen ihrer Bilder. Ungewöhnlich erscheinen einem die Bildausschnitte und Beleuchtungen der ländlichen Szenarien, verlassener Landschaften und Orte zumal ihre Aufmerksamkeit vor allem auf besonderen Bauten und einsamen Gehöften liegt, die eine eigentümliche Stimmung einer gespannten Ruhe vermitteln. Margit Buß arbeitet mit Alcydharzlacken, Acryllacken und Resin. Prozesshaft arbeitet sie mit der Eigenständigkeit und Eigendynamik der Farben. In zahllosen Experimenten hat sie herausgefunden wie sie gegen und miteinander reagieren. Jeder neue Versuch im Atelier wird notiert, um auf Bedarf abrufbar zu sein. Auf diese Weise ist sie in der Lage, was einmal aus einem Zufall heraus entstanden ist, exakt zu wiederholen, um es im Bild wieder als Zufall erscheinen zu lassen. Sie lässt der Farbe zunächst ihren Willen, um sie hinterher für sich arbeiten zu lassen. Textur und Herstellungsweise eines Bildes, die Materialität der Farbsubstanzen, stehen im Fokus ihrer Aufmerksamkeit. Die hochglänzende glatte Bildoberfläche bildet einen spannungsvollen Kontrast zu den brodelnden Farbströmen und führt uns die Urgewalt und Sinnlichkeit von Farben vor Augen. Die Stärke von Christoph Primm ist das Spannungsverhältnis von Farbe und Struktur. Er schichtet die unverdünnte Farbe zu komplexen Kompositionen und macht das Malerische selbst zum Gegenstand der Betrachtung. Auf den ersten Blick sind seine Bilder gestische Abstraktionen. Auf den zweiten Blick lässt sich in den Bildern ebenso Zeichenhaftes entdecken. Die offenen Bildformen aktivieren das Miterleben des Farbvortrags und des Malvorgangs. Sabine Kybarth vereinigt bravourös die heftige informelle und gestische Malerei auf der einen Seite und die genaue realistische Malerei auf der anderen Seite zu einem neuen künstlerischen Standpunkt. Gefunden hat sie viel mehr als nur die Vereinigung der beiden Pole, in dem sie einen neuen Protagonisten eingeführt hat: Unsere Konsum- und Warenwelt mit ihren verführerischen Auslagen. Zunächst war es nur der Blick des Betrachters durch die regennassen Schaufenster in die aufgebauten Szenerien, bis am Ende die Schaufensterpuppen selbst aktiv werden in einer neuen Rolle als Stellvertreter des Menschen in diesen Bildern.
Bereits 2018 und 2014 war die Galerie mit ROOT on the road unterwegs. 2018 auf den Spuren der Castor-Transporte im Wendland. Die Künstlerinnen veranstalteten Plein-Air-Malaktionen vor dem Salzbergwerk in Gorleben und in den Elbtalauen. 2014 waren sie auf den Spuren der geplanten Stromtrassen von der Nordsee nach Süddeutschland durch das Naturschutzgebiet der Schorfheide in der Uckermark unterwegs. Jeweils vor Ort trafen sich die Künstlerinnen auch mit Vertretern der ortsansässigen Bürgerinitiativen. Die Aktionen trafen auf ein reges Interesse der Presse.
EK_Galerie_ROOT_on_the_Road-2019