Biological Signs
Reiner Maria Matysik, Skulpturen und Installation
Ute Wöllmann, Malerei
Vernissage: Donnerstag, 29.11.2018 um 19 Uhr
Ausstellungsdauer: 30.11.2018 – 18.1.2019
Künstlergespräch Reiner Maria Matysik mit Ute Wöllmann am Freitag, 18.1.2019 um 18 Uhr
Öffnungszeiten: Mo – Fr 9.30 – 12.30 Uhr, Mo, Di, Do 14.30 – 17.00 Uhr und jederzeit nach Vereinbarung
Formen der Biologie sind das Thema dieser Ausstellung. Während Reiner Maria Matysik in einem wissenschaftlichen Diskurs die Evolution mit künstlerischen Mitteln fortschreibt und neue biologische Formen entwickelt und beschreibt, lenkt Ute Wöllmann den Blick auf vorhandene, aber oftmals übersehene oder nicht wahrgenommene biologische Strukturen. Innerhalb der Ausstellung entwickelt sich ein spannender Dialog über existente und gedachte Daseinsformen und deren Materialisation in dieser Welt.
Reiner Maria Matysik’s Werk ist vielfältig. Es umfasst sowohl Skulpturen aus Knete, Plastillin, Glas, Rauminstallationen, Fotografie und Videokunst, wie auch Kunst im Öffentlichen Raum. Text spielt eine nicht unwesentliche Rolle. Er bewegt sich als Künstler auf der Schnittstelle zwischen Kunst und Wissenschaft. Sein künstlerisches Konzept beruht auf der Annahme, das Leben sei verbesserungsbedürftig und durch aktive konstruktive Evolution optimierbar. Unter Verwendung diverser Materialien erstellt er Modelle möglicher zukünftiger Organismen, die Prototypmodelle postevolutionärer Lebensformen, untersucht und kreiert deren Lebensräume. Matysiks Prototypmodelle sind eingebettet in einen komplex ausgearbeiteten Kosmos; aus Gedanken zu Möglichkeiten des Organischen und Gesellschaftlichen werden auch Texte, Grafiken und Manifeste.
Matysik, 1967 in Duisburg geboren, absolvierte die Hochschule für Bildende Künste Braunschweig. Dort gründete er 2003 das Institut für biologische Plastik (ibiop) für den Dialog zwischen wissenschaftlicher Erkenntnis und bildnerischem Denken. 2004 nahm er ein Barkenhoff-Stipendium wahr in Verbindung mit einem Aufenthalt in den Künstlerhäusern Worpswede. 2009 wurde Matysik für ein Jahr als Gastprofessor für Plastik an die FH KUNST Arnstadt berufen. Seit 2016 ist er Professor für Dreidimensionales Gestalten/Material. Form. Objekt an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle.[1] Er lebt und arbeitet in Berlin .
Ute Wöllmann malt abstrakte Bilder, die die Sinnlichkeit und Radikalität von Farbe zum Mittelpunkt haben. Dabei bezieht sie sich auf die Natur. Das Einfache, das Unspektakuläre in der Natur interessiert sie, das was man oft übersieht: Der Blick ins Gebüsch, ins Blätterwerk,
auf ein Wiesenstück. Sie rückt Dinge in den Mittelpunkt, die dem Betrachter somit eher unbekannt sind. Vor allem interessieren sie Strukturen, die sie mit pastoser Ölfarbe in malerische Strukturen umsetzt. Ihre Bilder fallen durch ungewöhnliche Materialkombinationen auf, wie z. B. dünnflüssige Aquarellfarben oder pudrige Pastellkreide und pastose Ölmalerei.
Ute Wöllmann wurde 1962 in Ravensburg geboren. Sie studierte von 1983-89 Malerei an der Hochschule der Künste Berlin bei Professor Georg Baselitz und wurde 1989 zur Meisterschülerin ernannt. Es folgte ein einjähriges Stipendium der Volkswagen AG mit Wohn- und Arbeitsmöglichkeit im Künstlerhaus Meinersen. 1990 gründete sie die Künstlerinnengruppe GANGart mit der sie bis 2000 gemeinsame Projekte realisierte. Von 1992-2004 war sie Dozentin für Malerei und Zeichnung an der Freien Kunstschule Berlin, bzw. Freien Akademie für Kunst Berlin. 2005 gründete sie die Akademie für Malerei Berlin, die sie seither leitet. 2010 war sie Gründungsmitglied der Produzentengalerie ROOT am Savignyplatz, von 2010–2014 deren geschäftsführende Gesellschafterin und seit 2012 deren Galerieleiterin. 2012 erschien im Reimer Verlag Berlin das Buch „Über die Kunst erfolgreich Malerei zu studieren – Ein Lehrbuch“. 2014 gründete sie die inhabergeführte Galerie ROOT UG (haftungsbeschränkt), Eröffnung der Galerie im Juni 2014. Sie lebt und arbeitet in Berlin.